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5 Erziehungsmythen, die ich schnell über Bord geworfen habe

Bevor Marlena da war, hatte ich – wie viele Eltern – eine klare Vorstellung davon, wie ich mein Kind erziehen würde. Ich dachte, ich hätte die Weisheit gepachtet, schließlich hatte ich ja schon alle Ratgeber gelesen, die es gibt. Tja, sagen wir mal so: Theorie und Praxis liegen oft weiter auseinander als gedacht. Hier sind 5 Erziehungsmythen, die ich schneller über Bord geworfen habe, als ich „Schlaf“ buchstabieren konnte.

1. „Kinder gehen immer zur gleichen Zeit ins Bett.“

Ach ja, der Traum vom geregelten Abend. Ein süßes kleines Ritual, dann sanft das Baby ins Bett legen – und voilà, die Eltern haben ihren Feierabend. Klingt perfekt, oder? Spoiler: Marlena hat andere Pläne.

Mal ist sie um 19 Uhr todmüde, mal um 22 Uhr hellwach und bereit, das Wohnzimmer zur Tanzfläche zu erklären. Ich habe schnell gemerkt, dass Kinder ihren eigenen Rhythmus haben – und der selten mit meinem harmoniert. Statt stur auf der Uhrzeit zu beharren, geht es darum, flexibel zu bleiben.

Was ich gelernt habe: Nicht jedes Kind folgt dem „7-Uhr-ins-Bett“-Schema. Stattdessen hilft es, das Einschlafritual an den Tagesablauf anzupassen. Und wenn es mal später wird? Kaffee hilft am nächsten Morgen.

Tipp: Nimm den Druck raus. Kinder spüren, wenn wir gestresst sind – und das macht das Einschlafen nur schwieriger.

2. „Abstillen ist ganz einfach. Die Mutter muss einfach keine Milch mehr geben.“

In der Theorie klingt es so simpel: „Einfach nicht mehr anlegen, und das Kind gewöhnt sich schnell um.“ In der Praxis? Naja, Marlena war da anderer Meinung. Sie hat lautstark klargemacht, dass das Abstillen kein einseitiger Entscheidungsprozess ist.

Was ich gelernt habe: Abstillen ist ein Prozess, der Mutter und Kind gleichermaßen betrifft. Es braucht Geduld, den richtigen Zeitpunkt – und vor allem das Verständnis, dass es nicht immer nach Plan läuft.

Tipp: Lass dir keinen Druck machen. Jede Mutter-Kind-Beziehung ist einzigartig, und ihr findet euren eigenen Weg – und euer eigenes Tempo. Und falls du noch einen passenden Abstilltee suchst, kann ich dir diesen Tee wärmstens empfehlen.

3. „Kinder müssen immer beschäftigt werden.“

Ich war fest überzeugt, dass Kinder ständig animiert werden müssen, um glücklich zu sein. Spielzeug, Bücher, Spiele – ich dachte, ich müsste die perfekte Entertainerin sein. Und dann habe ich Marlena zugeschaut, wie sie 20 Minuten begeistert mit einem Topfdeckel gespielt hat.

Was ich gelernt habe: Kinder können sich oft selbst beschäftigen, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt. Es muss nicht immer das neueste Lernspielzeug sein – manchmal reicht eine leere Kiste, ein paar Holzklötze oder, ja, ein Topfdeckel.

Tipp: Lass dein Kind einfach mal machen. Oft sind die simpelsten Dinge am faszinierendsten – und du kannst in der Zwischenzeit einen Moment für dich genießen.

4. „Man kann ein Kind ruhig mal schreien lassen.“

Kommen wir zu den schwer verbreiteten Erziehungsmythen. „Das stärkt die Lungen!“ oder „Das Kind muss lernen, sich selbst zu beruhigen.“ Solche Sätze habe ich oft gehört. Und ja, in manchen Situationen ist es okay, das Kind kurz schreien zu lassen – wenn du zum Beispiel auf dem Weg bist, um die Windel zu holen. Aber absichtlich schreien lassen? Das fühlt sich einfach falsch an.

Marlena hat in solchen Momenten nicht gelernt, sich zu beruhigen – sondern nur, dass sie sich allein fühlt. Gerade in jungen Jahren brauchen Kinder Nähe und das Gefühl, dass jemand da ist.

Was ich gelernt habe: Schreien lassen ist keine Lösung. Es braucht Geduld, viel Gelassenheit und die Erinnerung daran, dass es nur eine Phase ist.

Tipp: Wenn dich die Situation überfordert, atme tief durch und erinnere dich daran, dass dein Kind noch lernt. Es ist nicht „gemein“ – es versteht die Welt einfach noch nicht so wie wir.

5. „Man muss nur konsequent sein, dann klappt das schon.“

Ich dachte, klare Regeln und Konsequenz sind der Schlüssel zu allem. Und dann kam Marlena mit ihren eigenen Vorstellungen und Emotionen. Es gibt Tage, da klappt alles wie im Lehrbuch, und Tage, an denen selbst die beste Regel nichts bewirkt.

Was ich gelernt habe: Konsequenz ist wichtig, aber nicht in jeder Situation der einzige Weg. Manchmal braucht es Flexibilität und vor allem das Gespür, wann man die Regeln auch mal anpassen kann.

Tipp: Sei nachsichtig – mit deinem Kind und mit dir selbst. Kein Elternteil ist perfekt, und das ist auch nicht nötig.

Fazit: Perfekte Erziehung gibt es nicht

Die größte Lektion, die ich gelernt habe: Es gibt keine universellen Regeln, die für jede Familie und jede Situation passen. Kinder sind individuell, und als Eltern müssen wir uns oft von unseren eigenen Vorstellungen lösen, um den Moment zu leben.

Viele Eltern glauben an Erziehungsmythen, weil sie in Ratgebern oder von anderen Eltern gehört wurden. Doch nicht alles, was sich gut anhört, funktioniert auch wirklich. Erziehungsmythen machen oft Druck, anstatt Eltern zu helfen – deshalb ist es so wichtig, sie zu hinterfragen.

An euch Eltern da draußen: Macht euch keinen Druck. Es ist okay, Fehler zu machen, Mythen zu hinterfragen und den eigenen Weg zu finden. Eure Kinder brauchen euch nicht als perfekte Eltern, sondern als liebevolle Begleiter.

Erziehung ist eine Reise voller Überraschungen – und manchmal wünschten wir, wir hätten bestimmte Dinge früher gewusst. Genau darum geht es auch in diesem Beitrag: 10 Dinge, die wir vor der Geburt gerne gewusst hätten. Schau vorbei und erfahre, welche Erfahrungen andere Eltern gemacht haben – vielleicht entdeckst du wertvolle Tipps für dich selbst! 😊💡

Welche Erziehungsmythen habt ihr über Bord geworfen? Was waren deine größten Aha-Momente in der Elternschaft? Teile sie in den Kommentaren! 👇

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