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Hurra, es geht los! Wir stehen gemeinsam vor einem der spannendsten Kapitel der Baby-Ernährung: den ersten Löffelchen Brei. 😊 In diesem Beitrag nehmen wir euch – junge Eltern im DACH-Raum – an die Hand. Wann und wie starten wir mit Beikost? Warum ist der Beikoststart überhaupt sinnvoll? Brei oder Baby-led Weaning? Wir teilen unseren erprobten Fahrplan für Babys erste Breie, Schritt für Schritt, und beantworten häufige Fragen rund um Allergien, Verdauung, Abendbrei und die Kombination mit Stillen oder Fläschchen. Dabei bleiben wir humorvoll und persönlich (wir sitzen ja alle im selben Boot 🍵👶), aber natürlich auch kompetent und aktuell.
Lasst uns ohne Stress und mit viel Freude in dieses neue Abenteuer starten – Babys erste Breimahlzeiten, leicht gemacht!
Warum und wann mit Beikost anfangen?
Früher oder später kommt der Moment, in dem unser kleiner Schatz beim Essen neugierig zuschaut und am liebsten schon mitgabeln würde. Doch ab wann sollten wir wirklich Beikost einführen? Die Antwort der Expert:innen: im zweiten Lebenshalbjahr. Ab etwa 5.–6. Monat steigt der Nährstoffbedarf des Babys (vor allem an Eisen, Zink, Calcium, Vitamin B6), den Milch allein nicht mehr vollständig decken kann. Daher empfehlen Fachgesellschaften, spätestens bis zum Beginn des 7. Monats mit der Beikost zu starten – idealerweise weiterhin zusätzlich zur Muttermilch oder Pre-Nahrung. So bekommt euer Baby genug Nährstoffe und gewöhnt sich langsam an feste Nahrung.
Das Timing: Viele richten sich nach dem klassischen Zeitfenster zwischen Anfang Monat 5 und Anfang Monat 7. Doch jedes Kind ist anders – Beikostreifezeichen sind wichtiger als der Kalender. Wir achten gemeinsam auf Anzeichen, dass unser Baby bereit ist: Kann es (mit etwas Hilfe) aufrecht sitzen und den Kopf halten? Verschwinden der Zungenstoßreflex und zeigen sich Kaubewegungen? Greift und lutscht unser Kind interessiert an allem, was wir essen? Öffnet es vielleicht schon freiwillig das Mündchen, wenn ein Löffel in Sicht kommt? Diese Signale zeigen: Jetzt darf der erste Brei kommen!
Noch wichtig: Nicht zu früh starten! Vor vollendetem 4. Monat bitte keinen Brei – Babys Verdauung und Zungenbewegung müssen erst so weit sein. Aber auch nicht ewig warten: Mit 8–9 Monaten nur Milch wäre auch nicht ideal, da dann wichtige Nährstoffe fehlen könnten. Wir finden also den goldenen Mittelweg, meist rund um Monat 6. Keine Sorge, wenn es ein paar Wochen mehr oder weniger sind – unsere Babys geben das Tempo vor. 😉
Breikost vs. Baby-led Weaning (BLW): Zwei Wege zum Beikoststart
Bevor wir ins Brei-Abenteuer starten, stellen sich viele die Frage: Brei füttern oder doch lieber Baby-led Weaning? Also Löffelchen füttern vs. dem Baby breifrei Fingerfood anbieten? Was ist besser? Ganz ehrlich: Es gibt kein universell „richtig“ oder „falsch“. Jede Familie und jedes Baby ist verschieden. Viele von uns finden den klassischen Weg mit Brei praktisch – er bietet einen klaren Fahrplan und Orientierung, was wann auf den Speiseplan kommt. Andere Familien empfinden diesen Plan als zu starr und möchten, dass ihr Baby von Anfang an direkt am Familientisch mitisst. Es gibt kleine Feinschmecker, die Löffel-Brei lieben, und es gibt Babys, die die pure Selbstständigkeit bevorzugen und lieber auf weichen Gemüsesticks herumkauen. Beides ist völlig in Ordnung – und man kann sogar kombinieren! Einige Mahlzeiten gibt’s Brei, andere mal weiches Fingerfood (gedämpfte Möhrensticks, Banane usw.) – das ist nicht verboten, sondern absolut okay.
Unser Tipp: Egal für welche Methode wir uns entscheiden, ein paar Grundregeln gelten immer: Baby immer aufrecht (am besten im Hochstuhl) füttern und nie unbeaufsichtigt essen lassen – Sicherheit geht vor! Außerdem lassen wir dem Kind die Führung: Kein Zwang, kein „Flieger kommt angeflogen“ in den geschlossenen Mund. Ob Brei oder Fingerfood – das Baby bestimmt das Tempo. Wenn es satt ist oder nichts (mehr) mag, respektieren wir das. Essen soll Freude machen, kein Kampf sein. 😋
Nützliche Helfer für den Beikoststart
Bevor wir mit dem ersten Löffelchen loslegen, schauen wir, ob wir gut ausgestattet sind. Diese Ausrüstung macht den Beikoststart einfacher (und sauberer):
- Babylöffel – am besten ein kleiner Löffel mit weicher Silikonspitze. Er ist sanft zu Babys empfindlichem Gaumen und passt perfekt in den kleinen Mund.
- Breischale – eine bruchfeste, rutschfeste Schale oder ein Schälchen mit Saugfuß verhindert so manche Sauerei auf dem Tisch (oder Boden).
- Lätzchen – ein großes, am besten wasserdichtes Lätzchen (mit Ärmeln oder Auffangtasche) schützt die Kleidung. Glaubt uns, Brei findet immer einen Weg daneben zu gehen! 😉
- Babystuhl (Hochstuhl) – ein sicherer Hochstuhl, in dem euer Baby aufrecht sitzen kann, ist Gold wert. Achtet auf einen Gurt und stabile Fußstützen, damit euer kleiner Schatz bequem und sicher sitzt.
- Dampfgarer/Püriergerät – wollt ihr Babybrei selbst kochen, ist ein kleiner Dampfgarer oder Einsatz für den Topf super, um Gemüse vitaminschonend zu garen. Ein Pürierstab oder Mixer zaubert daraus im Nu feines Püree. (Viele Geräte kombinieren Dampfgaren und Pürieren in einem – praktisch für vielbeschäftigte Eltern.)
- Tiefkühldosen oder Eiswürfelform – Kocht ruhig auf Vorrat! Selbstgemachten Brei können wir prima portionsweise einfrieren. Kleine Behälter oder Eiswürfelbehälter eignen sich ideal, um Babyportionen einzufrieren. So haben wir immer einen Vorrat parat und sparen Zeit im Alltag.
Mit dieser Ausstattung sind wir bereit. Nun Ärmel hochgekrempelt – es wird brei(g)lich! 😄

Fahrplan: Babys erste Breie Schritt für Schritt
Jetzt geht’s ans Eingemachte – oder besser gesagt ans Pürierte. Hier kommt unser erprobter Breifahrplan für die ersten Monate. Denkt dran: Das ist ein Leitfaden, kein Dogma. Jedes Baby ist unterschiedlich; wir passen den Plan nach Bedarf an unser Kind an. Los geht’s!
Schritt 1: Erster Brei – der Mittags-Gemüsebrei (ca. 5.–6. Monat)
Los geht’s mit Gemüse! Als allerersten Brei empfiehlt man klassisch einen puren Gemüsebrei zur Mittagszeit. Warum mittags? Die Kleinen sind dann oft am aufmerksamsten und gut gelaunt – die beste Zeit für neue Erfahrungen (und falls es doch zu Bauchgrummeln kommt, lieber tagsüber als mitten in der Nacht 🙊). Wir starten mit einem einzelnen Gemüse, das mild schmeckt und gut verträglich ist. Bewährte Kandidaten: Karotte, Pastinake, Kürbis, Zucchini, Brokkoli oder Blumenkohl. Viele schwören auf Karottenmus als Einstieg – es schmeckt leicht süßlich und Babys lieben es. Allerdings kann Karotte den Stuhl etwas fester machen (stopfende Wirkung), also bei Neigung zu Verstopfung lieber z.B. mit Kürbis oder Pastinake anfangen.
So gehen wir vor: Wir setzen unser Baby gemütlich in den Hochstuhl, binden das Lätzchen um und laden es mit einem freundlichen „Mmh, lecker!“ zum Essen ein. Dann bieten wir einige Teelöffel vom warmen Gemüse-Püree an. Anfangs sind 2–3 Löffelchen genug – das ist ja alles neu! Vielleicht landet mehr Brei im Gesicht oder auf dem Lätzchen als im Mund – das ist völlig normal und gehört dazu. Direkt nach diesen ersten Löffelchen stillen wir unser Baby weiter oder geben die Flasche, bis es satt ist. Der Gemüsebrei ist am Anfang eine Kostprobe, kein vollständiges Menü.
In den kommenden Tagen steigern wir langsam die Gemüsemenge. Hat unser kleiner Feinschmecker sich an den Geschmack gewöhnt (oft nach ~3–7 Tagen), erhöhen wir auf ein paar Löffel mehr, dann auf ein halbes Gläschen usw. Bis es irgendwann ~100 Gramm sind. Verträgt das Baby Karotte nicht (Blähungen oder wundes Po? Kann passieren), probieren wir ein anderes Gemüse aus der obigen Liste – jedes Baby hat eigene Vorlieben.
Nach etwa einer Woche erfolgreicher Gemüse-Kost fügen wir den nächsten Baustein hinzu: gekochte Kartoffel. Einfach eine mehligkochende Kartoffel ungewürzt mitpürieren – das macht aus dem reinen Gemüsebrei einen sättigenderen Gemüse-Kartoffel-Brei. Dazu kommt 1 Teelöffel hochwertiges Rapsöl, damit Baby genug Fett und Energie bekommt. Klappt auch das gut ein paar Tage, kommt Schritt 3: Wir ergänzen mageres Fleisch (ca. 20–30 g feingemixt) oder alternativ etwas Fisch für die Eisenversorgung. Ein Schuss Vitamin-C-reicher Saft (z.B. etwas Orangensaft) oder ein Löffel Obstpüree im Brei hilft, das Eisen aus dem Fleisch besser aufzunehmen – und rundet den Geschmack ab.
So bauen wir Stück für Stück eine vollständige Mittagsmahlzeit auf: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (oder Gemüse-Kartoffel-Getreide bei vegetarischer Ernährung) ist der Klassiker. Nach und nach ersetzt dieser Brei die Milchmahlzeit am Mittag. Am Anfang haben wir ja immer noch danach gestillt/gefüttert; doch am Ende des ersten „Brei-Monats“ schafft unser Baby vielleicht schon ein ganzes Schälchen (ca. 150–200 g), sodass die Milch um die Mittagszeit wegfallen kann. Kein Stress, wenn es länger dauert – manche brauchen Wochen, andere Tage. Wir richten uns nach dem Babyappetit.
Tipp: Wenn vom Kochen was übrig bleibt oder wir gerne auf Vorrat arbeiten: Brei einfrieren! Einfach den frisch gekochten Brei in kleinen Portionen abfüllen und einfrieren – z.B. in Eiswürfelformen oder geeigneten Döschen. So haben wir immer einen schnellen Mittagbrei parat, was gerade im turbulenten Familienalltag super hilfreich ist. Vor dem Servieren kurz aufwärmen (z.B. im Wasserbad oder in der Mikrowelle) und gut umrühren. Fertig!
Habt ihr den ersten Brei etabliert, gratulieren wir euch herzlich – der Beikoststart ist geschafft! 🎉 Nun ist euer Baby offiziell ein kleiner Brei-Fan und wir können zum nächsten Schritt im Fahrplan übergehen.
Schritt 2: Zweiter Brei – der Abendbrei (Milch-Getreide-Brei) (ca. 6.–7. Monat)
Etwa 4 Wochen nachdem der erste Brei eingeführt wurde, ist Zeit für die nächste Beikost-Mahlzeit. Traditionell kommt jetzt der sogenannte Abendbrei dran – ein Vollmilch-Getreide-Brei mit Obst. Dieser Brei besteht aus Milch + Getreideflocken + etwas Obstpüree oder -saft für die Vitamine und den Geschmack. Er wird oft abends gegeben (daher der Name), weil er schön sättigend ist und viele Babys nach einem warmen Milch-Getreide-Brei zufrieden in den Schlaf gleiten. Aber: Ihr müsst ihn nicht zwingend abends geben – man kann den Milch-Getreide-Brei genauso gut nachmittags anbieten, wenn es für euch besser passt. Wichtig ist vor allem, dass euer Baby diese zweite Breimahlzeit bekommt, nicht zu welcher Uhrzeit exakt.
Zubereitung: Für eine Portion Abendbrei rechnet man ca. 200 ml Milch, 20 g Getreideflocken (z.B. Hafer, Dinkel, Reisflocken) und 1–2 EL Obstmus (z.B. Apfel, Birne) oder ein Schlückchen Saft zum Vitamin C.Die Getreideflocken gibt’s fix und fertig als Babybrei-Flocken (ohne Zucker!) im Handel, oder ihr mahlt Kochflocken selbst. Einfach die Flocken in der warmen Milch quellen lassen, Obstmus unterrühren – fertig ist der abendliche Haferschleim. 😋 Viele Babys lieben Hafer- oder Reisbrei mit etwas Birne oder Apfel.
Welche Milch für den Abendbrei?
Welche Milch? Hier scheiden sich manchmal die Geister: Kuhmilch im Brei ist ab ~6 Monaten erlaubt, aber begrenzt. Aktuelle Empfehlungen raten max. 200 ml Kuhmilch pro Tag im ersten Lebensjahr.– das entspricht genau der Menge im Abendbrei. Für den Brei also gerne normale pasteurisierte Vollmilch (3,5% Fett) verwenden. Wenn ihr keine Kuhmilch geben wollt, könnt ihr alternativ Pre-Milch oder abgepumpte Muttermilch mit Wasser verwenden. Achtung bei Muttermilch im Brei: Durch die Enzyme wird der Brei schnell dünnflüssig, also dann zügig füttern. 😉
Wir füttern den Abendbrei ähnlich ein wie den Mittagsbrei: Zuerst ein paar Löffelchen probieren lassen (vielleicht nachmittags zum Testen, damit abends nicht die große Überraschung kommt). Dann steigern wir die Menge langsam über Tage/Wochen. Anfangs wird euer Baby vermutlich nicht gleich ein ganzes Schälchen schaffen und noch Stillen/Fläschchen hinterher verlangen, um satt zu werden – völlig okay! Mit der Zeit pendelt es sich ein, und irgendwann isst es abends eine gute Portion Brei. Dann können wir sagen: Geschafft, auch die abendliche Milchmahlzeit ist ersetzt! (Natürlich dürfen wir trotzdem weiter nach Bedarf stillen, insbesondere nachts – dazu unten mehr.)
💡 Fun Fact: Der Abendbrei ist in Deutschland/Österreich ein echter Klassiker, aber kein Muss. Wenn euer Baby den Milch-Getreide-Brei nicht mag oder ihr abends lieber stillt, ist das in Ordnung. Theoretisch könnte man auch zuerst einen Nachmittagsbrei einführen und den Getreide-Milch-Brei später geben. Ihr habt hier Gestaltungsspielraum – hört auf euer Bauchgefühl (und Babys Bäuchlein).
Schritt 3: Dritter Brei – der Nachmittagsbrei (Getreide-Obst-Brei) (ca. 7.–8. Monat)
Sobald sich zwei Breimahlzeiten gut etabliert haben, legen wir etwa einen weiteren Monat später die dritte Sorte nach: einen milchfreien Getreide-Obst-Brei am Nachmittag. Dieser Brei besteht aus Getreideflocken und Obst und ersetzt die bisherige Still- oder Flaschenmahlzeit am Nachmittag. Er ist quasi Babys „Snack“ bzw. Nachmittagskuchen – nur viel gesünder. 😁
Zubereitung: Ganz ähnlich wie der Abendbrei, nur ohne Milch. Wir nehmen z.B. 20 g Getreideflocken (ideal Vollkorn, z.B. Hirse, Hafer, Dinkel) und rühren sie mit warmem Wasser und ein paar Löffeln Obstmus (Apfel, Banane, Birne, Pflaume – was Baby schmeckt) an. Ein Teelöffel Rapsöl darf auch hier rein für die fettlöslichen Vitamine. Fertig ist der fruchtige Nachmittagsbrei.
Diesem Getreide-Obst-Brei können wir nach Belieben variieren: mal Hirseflocken mit Birne, mal Hafer mit Apfel-Banane, usw. Hauptsache kein Zuckerzusatz und keine Milchprodukte – es ist ja der milchfreie Brei. Warum milchfrei? Damit das Baby nicht zu viel Eiweiß bekommt und weil man pro Tag eben nur ~200 ml Kuhmilch einplanen soll (die schon im Abendbrei stecken). Außerdem wird so der Eisenaufnahme nicht durch Milch Calcium im Weg gestanden.
Hat unser Baby auch diesen Nachmittagsbrei akzeptiert, sind wir fast schon Brei-Profis! Jetzt bekommt es drei Breimahlzeiten am Tag: mittags, nachmittags und abends. Morgens und ggf. zwischendurch wird in der Regel weiter gestillt bzw. die Flasche gegeben nach Bedarf. Viele Babys trinken z.B. morgens nach dem Aufwachen noch gern Milch und eventuell abends vor dem Schlafen oder nachts. Das ist normal.
👉 Hinweis: Mehr als drei Breie müssen es im ersten Jahr nicht werden. Viele Eltern fragen, ob es auch einen speziellen „Morgenbrei“ geben muss – nein, in der Regel nicht. Morgens kann das Baby ruhig noch Milch bekommen; feste Frühstücksgewohnheiten kommen später von selbst. Wer möchte, kann natürlich irgendwann etwas Brot mit Butter oder milde Fruchtstücke am Morgen anbieten, aber das ist freiwillig.
Tipps für einen entspannten Beikoststart
Zum Abschluss unseres Fahrplans hier noch ein paar Tipps, die uns das Einführen der Beikost erleichtert haben:
- Ein neues Lebensmittel nach dem anderen: Führen wir neue Zutaten schrittweise ein. So kann sich Babys Verdauung an alles gewöhnen und wir merken, falls etwas nicht vertragen wird. Beispiel: Erst nur Karotte ein paar Tage lang. Wenn alles gut ist, dann Karotte+Kartoffel. Dann Fleisch dazu, usw. Bei Allergierisiko gilt: trotzdem alles anbieten (siehe FAQ unten), aber in kleinen Mengen und mit wachsamen Auge.
- Auf Reaktionen achten: Beobachten wir unser Baby gut. Bekommt es Ausschlag um den Mund, Durchfall, Verstopfung oder wirkt quengelig nach neuen Lebensmitteln? Das könnten Zeichen sein, dass etwas noch nicht gut passt. Meist ist es harmlos (z.B. wundes Po von saurer Orange), manchmal aber eine Unverträglichkeit. Im Zweifel pausieren wir das verdächtige Lebensmittel ein paar Wochen und probieren später erneut. Bei starken Reaktionen (schlimme Ausschläge, Anschwellen, Erbrechen) sollten wir natürlich den Kinderarzt zu Rate ziehen.
- Kein Salz, kein Zucker: Babys brauchen in ihrem Brei keine Gewürze. Salz überlastet die Nieren und Zucker schadet den Zähnen und der Gewöhnung an natürliche Geschmäcker. Die Kleinen finden Karotte pur lecker – wir müssen da nichts süßen. Also Brei immer ohne Salz, Zucker, Honig, Kakao etc. halten. Honig ist im ersten Jahr tabu (Botulismus-Gefahr). Gewürze wie ein Hauch Vanille oder Kräuter kann man später vorsichtig ausprobieren, aber nötig ist es nicht.
- Trinken anbieten: Sobald unser Baby nennenswert Beikost isst (spätestens ab zwei bis drei Brei-Mahlzeiten täglich), sollte es auch etwas Wasser zu trinken bekommen. Etwa 150–200 ml Wasser pro Tag sind ein Richtwert. Wir geben am besten zu den Brei-Mahlzeiten ein paar Schlucke aus einem Becher oder geeigneten Trinklernbecher. Das hilft, die Verdauung in Schwung zu halten und den Durst zu löschen – denn mit fester Nahrung steigt auch das Flüssigkeitsbedürfnis. Bitte keine gesüßten Tees oder Säfte als Durstlöscher. Muttermilch oder Pre zählen übrigens auch zur Flüssigkeit, aber Wasser ist ein guter Start in die Trinklernphase.
- Sauberkeit mit Humor nehmen: Ja, es wird kleckern – und wie! Brei wird im Haar landen, auf dem Boden, und bestimmt hat euer Baby Spaß daran, mit den Händen im Brei herumzumatschen. Das ist völlig normal und wichtig für die sensorische Erfahrung. Wir ziehen dem Baby am besten alte Klamotten oder nur die Windel + Lätzchen an und legen ggf. eine Unterlage auf den Boden. Und dann lassen wir es entdecken. Nachher ist immer noch Zeit, alles wegzuputzen (Pro-Tipp: ein Hund unterm Tisch erledigt das auch gern 😜). Unsere Devise: Mit Gelassenheit und einer Portion Humor macht das Ganze viel mehr Spaß.
- Geduld und Gelassenheit: Nicht jeder Tag wird gleich laufen. Es gibt Tage, da isst das Baby begeistert ein halbes Schälchen Brei – und am nächsten Tag presst es die Lippen fest zu. Solche Schwankungen sind normal. Beikost einführen ist ein Prozess, ein Lernfeld für alle Beteiligten. Wenn es mal nicht klappt, probieren wir es nächste Woche wieder. Druck rausnehmen, positive Atmosphäre schaffen – das sind die Erfolgsfaktoren.
- Fingerfood als Ergänzung: Auch wenn ihr hauptsächlich Brei gebt, könnt ihr ergänzend weiches Fingerfood anbieten. Viele Babys lieben es, auch selbst mal etwas in die Hand zu nehmen. Geeignet sind z.B. gedünstete Möhren- oder Zucchinisticks, weiche Kartoffelstücke, Banane, Avocado, gut durchgegarte Nudeln oder weiches Brot ohne Rinde. Das fördert die Motorik und lässt euer Kind verschiedene Texturen erkunden. Wichtig: Anfangs größere Stücke geben, die nicht ganz in den Mund passen (damit nichts tief im Hals steckenbleibt), und Dinge mit hoher Verschluckungsgefahr (Nüsse, rohes hartes Gemüse, ganze Trauben) strikt meiden. Immer dabei bleiben und aufrecht sitzen lassen beim Knabbern! So kann Fingerfood eine schöne Ergänzung sein – aber achtet darauf, dass insgesamt die Nährstoffe stimmen. Wenn Baby z.B. kaum Brei isst, sondern lieber Gurken lutscht, sorgt dafür, dass es trotzdem Eisenquellen bekommt (z.B. etwas Haferbrei oder Fleisch als Fingerfood).
Häufige Fragen (FAQ) zur Beikosteinführung
Zum Schluss beantworten wir noch häufige Fragen, die fast alle Eltern zum Beikoststart haben. Muss ich allergieauslösende Lebensmittel meiden? Wie beuge ich Allergien vor?
Nein – im Gegenteil! Moderne Empfehlungen raten nicht mehr dazu, potenzielle Allergene (wie Ei, Fisch, glutenhaltiges Getreide, Erdnuss, Soja etc.) lange zu meiden. Babys sollen im Beikostalter an alle üblichen Lebensmittel herangeführt werden, sobald sie bereit sind. Das optimale Zeitfenster dafür liegt etwa zwischen dem 5. und 7. Monat, denn in dieser Phase akzeptiert das kindliche Immunsystem neue Nahrungsmittel am besten. Studien zeigen sogar, dass frühes Integrieren bestimmter Lebensmittel das Allergierisiko senken kann. Zum Beispiel hatten in der großen LEAP-Studie Babys, die ab dem Beikostalter regelmäßig Erdnussprodukte (z.B. etwas Erdnussmus) bekamen, deutlich weniger häufig Erdnussallergie als Babys, denen Erdnuss komplett vorenthalten wurde.
Also: Keine Angst vor Allergenen! Bietet eurem Baby ruhig auch mal etwas Rührei, Joghurt, Fisch oder einen Klecks Nussmus an, sobald es Brei/Fingerfood isst. Wichtig ist natürlich, alles gut durchgegart (Ei, Fisch, Fleisch) und in geeigneter Form (keine ganzen Nüsse wegen Verschluckungsgefahr). Führt neue potenzielle Allergene am besten einzeln und mit ein paar Tagen Abstand ein, damit ihr reagieren könnt, falls es doch eine Unverträglichkeit gibt. Und wie immer: bei echten Allergiezeichen (Ausschlag, Schwellungen, Atemnot – zum Glück selten) sofort medizinische Hilfe holen.
Für allergiegefährdete Babys (wenn Mama oder Papa starke Allergien haben) gilt das Gleiche: auch sie sollen Beikost nicht später bekommen als andere. Stillen während der Beikosteinführung kann zusätzlich das Allergierisiko reduzieren, da Muttermilch die Verträglichkeit neuer Speisen begünstigt. Generell schützt Stillen und/oder HA-Nahrung in den ersten Monaten etwas vor Allergien, aber die Beikost sollte dennoch im oben genannten Zeitfenster begonnen werden. Habt ihr große Sorgen wegen Allergien, besprecht euren Plan mit dem Kinderarzt – aber Lebensmittel präventiv auszuschließen, ist laut aktuellem Wissensstand nicht nötig.
Was tun, wenn mein Baby Verstopfung oder Bauchweh durch Beikost bekommt?
Der Wechsel von reiner Milch auf feste Nahrung verändert natürlich Babys Verdauung. Der Stuhl wird fester, der Geruch – nun ja – intensiver. 😅 Ein bisschen Drücken beim großen Geschäft ist normal, weil sich der Darm erst an den neuen Job gewöhnt. Echte Verstopfung erkennen wir daran, dass der Stuhl sehr hart ist (kleine Kügelchen) und das Baby offensichtlich Schmerzen beim Drücken hat oder mehrere Tage gar nicht kann. Wenn euer Baby mit Verstopfung auf den Beikoststart reagiert, keine Panik – das kommt recht häufig vor. Wir können mit der Lebensmittelauswahl steuern, dass es besser wird: Meidet erst einmal stopfende Lebensmittel wie Karotte, Banane oder weißen Reis – die machen den Stuhl eher hart.
Greift stattdessen zu stuhllockernden Zutaten: sehr gut sind z.B. Kürbis, Zucchini, Brokkoli oder Fenchel als Gemüse, und bei Obst vor allem Birne, Pflaume, Aprikose. Ein Birnenmus-Nachmittagsbrei kann Wunder wirken! Auch Hirse als Getreidebasis ist besser geeignet als Reis, denn Hirse lockert den Stuhl. Außerdem ganz wichtig: Flüssigkeit anbieten! Gebt zu jeder Breimahlzeit ein paar Schlucke Wasser, insgesamt ruhig 200 ml über den Tag verteilt – das hilft dem Darm ungemein.
Weitere Hausmittel bei Bauchproblemen: Eine warme Bauchmassage im Uhrzeigersinn, „Fahrradfahren“ mit den Beinchen und ein warmes Bad können die Verdauung in Schwung bringen. Wenn euer Baby vor Bauchweh weint, haltet es mit warmem Körperkontakt (Bauch an Bauch) – oft beruhigt das. Stillen darf und soll man bei Verstopfung übrigens weiter nach Bedarf; Muttermilch wirkt oft leicht stuhlauflockernd. Falls die Verstopfung andauert oder sehr schlimm wird, holt euch Rat beim Kinderarzt, bevor ihr zu irgendwelchen Mitteln greift.
Die gute Nachricht: Meist pendelt sich die Verdauung nach einigen Wochen ein. Dann klappt’s auch mit Karöttchen & Co wieder, ohne dass das Bäuchlein streikt. Bis dahin passen wir einfach ein bisschen auf, was wir füttern, und bleiben gelassen.
Braucht mein Baby einen Abendbrei? Ist der wirklich nötig?
„Muss“ man abends einen Brei geben? – Nein, müssen tut man gar nichts 😉. Der Abendbrei ist Teil des klassischen Beikostplans, weil er dem Baby vor dem Schlafengehen noch mal eine sättigende Mahlzeit bietet. Viele Babys mögen das Ritual eines warmen Milchbreis am Abend. Aber es ist völlig in Ordnung, wenn ihr keinen typischen Abendbrei gebt. Ihr könnt die zweite Mahlzeit z.B. genauso gut nachmittags einführen (viele machen erst Nachmittags-Obstbrei als zweiten Brei).Oder ihr bleibt abends länger beim Stillen/Fläschchen und startet den Milch-Getreide-Brei später. Grundsätzlich gilt: Haltet ungefähr an dem Schema fest, dass insgesamt nach ein paar Monaten drei Beikost-Mahlzeiten etabliert sind. Ob die zweite Mahlzeit nun um 18 Uhr oder um 15 Uhr erfolgt, ist euch überlassen.
Wenn ihr den Abendbrei einführt, dann idealerweise ca. 1–2 Stunden vor dem Zubettgehen, damit das Baby nicht übermüdet ist, aber auch nicht mit ganz vollem Bauch direkt ins Bett muss. Anfangs, wie gesagt, trinken viele Kinder nach dem Abendbrei trotzdem noch an der Brust oder Flasche– das ist normal, weil der Brei zu Beginn noch keine Riesen-Portion ist. Erst wenn das Baby eine gute Portion schafft, ersetzt der Brei die Abendmilch ganz.
Schläft mein Baby mit Abendbrei besser durch?
Ein häufiger Grund für die Frage ist ja: „Schläft mein Baby mit Abendbrei besser durch?“ – Manche Eltern hoffen, dass ein dickes Breichen abends länger satt macht. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. Einige Babys schlafen tatsächlich etwas länger mit vollerem Bauch, andere überhaupt nicht – oder sie bekommen gerade durch die neue Kost Bauchweh und schlafen schlechter. 😬 Leider gibt es keine Garantie. Hier hilft nur ausprobieren. Aber bitte keinen Brei nur mit dem Ziel „durchschlafen“ reinzwängen – Durchschlafen ist ein Entwicklungsprozess, der von vielen Faktoren abhängt (und die meisten Babys wachen im 1. Jahr eh noch auf, Brei hin oder her).
Also: Abendbrei ist empfehlenswert als Teil der abwechslungsreichen Baby-Ernährung, aber es ist euer Entscheid, wann und wie ihr ihn einführt. Lasst euch da nicht stressen – euer Baby wird auch groß, wenn es statt Abendbrei zunächst abends weiter Milch bekommt. Spätestens gegen Ende des 1. Jahres essen die meisten Kleinen dann ohnehin bei den Familienmahlzeiten mit.
Wie kombiniere ich Beikost mit Stillen oder Fläschchen? Wird jetzt abgestillt?
Die Einführung der Beikost bedeutet nicht, dass wir von heute auf morgen das Stillen oder das Fläschchen aufgeben. Im Gegenteil: Die Milch (Muttermilch oder Säuglingsnahrung) bleibt im ersten Lebensjahr weiterhin eine sehr wichtige Nahrungsquelle. Man könnte sagen, Beikost kommt dazu, Milch bleibt drin. 😉 Offizielle Stellen empfehlen, während der ganzen Beikostphase parallel weiter zu stillen bzw. Pre-Milch zu geben. Das Abstillen kann man in aller Ruhe später angehen – oder man stillt einfach so lange weiter, wie es für Mutter und Baby passt (die WHO empfiehlt 2 Jahre oder länger zu stillen neben Beikost).
Wie sieht das in der Praxis aus?
Praktisch läuft es so ab: Wenn wir anfangen, geben wir zuerst etwas Brei und stillen direkt danach noch (oder geben die gewohnte Milchflasche), damit das Baby satt wird. Nach und nach, wenn die Breimenge steigt, wird es weniger Milch danach brauchen. Beispielsweise beim Mittagsbrei: Anfangs trinkt das Baby nach 5 Löffelchen Karottenbrei wahrscheinlich noch fast eine volle Milchmahlzeit hinterher. Ein paar Wochen später, wenn es 180 g Brei isst, will es vielleicht nur noch ein bisschen Milch danach oder gar keine mehr – dann ist diese Milchmahlzeit komplett durch Brei ersetzt.
Wichtig ist: Weiter nach Bedarf füttern. Zwischen den Brei-Mahlzeiten bekommt das Baby weiterhin Muttermilch oder Pre, wann immer es Hunger signalisiert. In der Übergangszeit kann es also sein, dass euer Zwerg z.B. morgens früh gestillt wird, dann vormittags noch ein Fläschchen möchte, mittags Brei isst + evtl. etwas Milch, nachmittags nochmal Milch, abends Brei + Milch, und nachts sowieso. Das ist total normal. Mit der Zeit und Babys Appetit werden die Milch-Zwischenmahlzeiten weniger, je mehr feste Nahrung es mag. Aber es gibt kein fixes „Schema F“. Manche 8-Monats-Babys trinken tagsüber fast keine Milch mehr, andere wollen mit 10 Monaten noch vier Fläschchen – beides okay. Solange euer Kind wächst und gedeiht, könnt ihr euch nach seinem Tempo richten.
Und: Bitte keine Diät für Babys! Wenn ihr merkt, dass euer Baby an einem Tag lieber stillen will und den Brei verweigert, dann ist das so. Wir zwingen keinen Löffel rein. Wir bieten an – den Rest entscheidet das Baby. Stillen bzw. Flasche geben hat nicht plötzlich weniger Wert, nur weil Brei auf dem Plan steht. Im ersten Jahr liefert Milch viele Kalorien, Immunstoffe und Geborgenheit. Diese Übergangszeit ist also kein Konkurrenzkampf zwischen Löffel und Brust – es ist ein Miteinander. 😊
Entspannt und genussvoll – wir schaffen das! 💛
Die Einführung der Beikost ist ein großer Meilenstein – für unser Baby und für uns Eltern. Plötzlich hantieren wir mit Löffel, Schüssel und Karottenmus und fragen uns, ob wir alles richtig machen. Aber hey: Wir machen das prima! Mit ein bisschen Wissen (jetzt habt ihr einen Fahrplan 😉), viel Beobachtung und Liebe werden wir zu echten Brei-Expert*innen. Bleibt locker, hört auf euer Bauchgefühl und aufs Baby – dann wird der Beikoststart leicht gemacht.
Unser kleines Fazit in Kürze: Beikost einführen ist sinnvoll ab etwa 6 Monaten, weil Babys dann mehr Nährstoffe brauchen. Ob ihr mit Brei oder Baby-led Weaning startet oder beides mischt, bleibt euch überlassen – beides hat seine Berechtigung. Beginnt langsam mit einem Gemüsebrei, steigert die Vielfalt Schritt für Schritt (Gemüse, Kartoffel, Fleisch, dann Milch-Getreide-Brei, dann Obst-Getreide). Achtet auf Babys Zeichen und bleibt flexibel. Stillen/Fläschchen läuft nebenher weiter, und Fragen wie Allergien, Verdauung oder der berühmte Abendbrei haben wir im Blick (siehe FAQ). Ausrüstungshelfer wie Babylöffel, Lätzchen & Co. erleichtern den Alltag – und Flecken auf dem Boden sehen wir ab sofort als Erinnerungen an Babys Entdeckerfreude. 😄
Am Ende gilt: Genießt diese Phase! Es macht so viel Spaß zu sehen, wie unser Kleines neue Geschmäcker entdeckt – das überraschtes Gesicht beim ersten Löffel Kürbis, das breite Grinsen beim matschigen Bananengriff. Ja, es ist manchmal eine Schmiererei und erfordert Geduld. Aber es ist auch ein wunderbares Abenteuer. Wir wünschen euch viel Erfolg und Spaß beim „Brei-Reise“ eures Babys. Bleibt humorvoll (Lätzchen waschen wir später) und feiert die kleinen Erfolge. Wir schaffen das – gemeinsam! 🥕🥦🥣🎉
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